""Wer will,

daß die Welt so bleibt,

wie sie ist,

der will nicht,

daß sie bleibt."

(Erich Fried)

Grün & Links steht für denAnsatz, die überfälligen Veränderungen in Richtung eines sozialverträglichen ökologischen Umbaus an der Carl-von-Ossietzky-Universität weiter fortzuführen bzw. gegenläufige Entwicklungen aufzuhalten. Wir setzen uns für die Veränderung der bestehenden Verhältnisse in Richtung von Gleichberechtigung der Geschlechter, Schutz von Minderheiten und friedliche Austragung von Konflikten ein.

100,-DM Verwaltungs- Studiengebühren? Nicht mit uns!

Ministerpräsident Glogowski und Wissenschaftsminister Oppermann möchten ihren Staatshaushalt mit studentischen Beiträgen sanieren.

Herr Oppermann kann sich sorgar vorstellen, bald noch mehr als 100 DM einzufordern, da ja damit die Verwaltungskosten der Uni noch nicht gedeckt sind. Mit diesem Argument können wir gleich beginnen unsere Prof´s und die Lehre selbst zu bezahlen und das geht dann in die Höhe von vielen 1000 DM Studiengebühren".

Hiergegen sagen wir klar NEIN. Das freie Grundrecht auf Bildung muß kostenlos gewährleistet sein, ansonsten findet eine soziale Benachteiligung statt.

Warum das Geld im Staatshaushalt angeblich fehlt bzw. woher es kommen sollte, schildern wir in den nächsten Absätzen.

Das Hauptargument bzw. Hemmnis lautet:

Die Neoliberalisierung der Gesellschaft.

Was verbirgt sich hinter diesem Schlagwort?

Einerseits zählt hierzu die Politik, die der Wirtschaft auf Kosten aller übrigen immer mehr Profite zugestehen und ihr weiteren Einfluß auf andere gesellschaftliche Bereiche einräumen will. Konzerne erwirtschaften einen großen Teil ihrer Gewinne auf Kosten der Umwelt und durch soziale Ausbeutung (der sog. Dritten Welt, der Sozialsysteme usw.). Durch gezielte Steuerpolitik wird von diesen Gewinnen immer weniger für die Staatskassen eingefordert. So machten die Steuereinnahmen von Selbstständigen und Unternehmen noch in den 60iger Jahren etwa 50% des Gesamthaushaltes aus, heute gar nur noch 7 % !! Es ist dann auch gar nicht verwunderlich, daß die öffentlichen Haushalte leer sind. Die Behauptung, es sei kein Geld mehr vorhanden, also auch keines für Allgemeinbildung und Universitäten, die wir schon so oft zu hören bekommen haben, ist also genauer betrachtet, schlichtweg falsch. Die leeren Kassen sind Folge eines politischen Willens. Geld ist genug da, wie z.B. an den Milliardenumsätzen der Großunternehmen und der ständig größer werdenden Kluft zwischen arm und reich zu erkennen ist.

Neben diesem monetären Aspekt sollen Wirtschaftsinteressen über die Einrichtung sog. Hochschulräte oder Kuratorien einen erheblichen Einfluß auf Forschung und Lehre der Universitäten bekommen. Die Hochschulräte sollen nämlich über alle wesentlichen Belange einer Uni Entscheidungsvollmachten bekommen (Einrichtung und Auflösung von Fachbereichen, Ernennung von Prof s, Verteilung der Gelder...).

Andererseits verbirgt sich hinter dem Schlagwort Neoliberalisierung nicht nur monetär und machtmäßig gesehen eine fast grenzenlose Hofierung von Wirtschaftsinteressen. Es soll zudem eine allgemeine wirtschaftliche "Ellenbogen-Lebensart" die Strukturen von Schulen und Hochschulen viel weitergehender als bisher prägen. Die Uni als Betrieb mit

- dem Direktor/Präsidenten als Boss, den Dekanen als Abteilungschefs (ein Leitungsrat soll u.a. dieses Manifestieren);

- mit einem Globalhaushalt für eine firmeneigene Finanzgestaltung;

- mit einzuführenden Leistungskriterien für die Mittelvergabe an die Fachbereiche (u.a. wieviele StudentInnen pro Zeiteinheit durch die Uni geschleust werden - Qualität spielt keine Rolle);

- mit Studiengebühren zur weiteren Selektion;

- mit einer elitären Aufspaltung des Studiums in ein sechssemestriges Quickie-Studium für die Masse der Student-Inn-en (Abschluß = Bachelor genannt), und einem weiteren viersemestrigen Studium für eine priviligierte Minderheit mit abschließendem Master-Titel.

Hierzu treten wir klar in Opposition.

 

Die Universität muß allen offen stehen!

Nach unserer Sicht ist das BAföG aus- und nicht abzubauen. Geld hierfür gibt es genug - es muß nur richtig ausgegeben werden. Bereits die Einsparung des teuren "Euro"-Kampfflugzeugs würde weit mehr Geld bereitstellen als für Erhalt und Ausbau der Forschung und Lehre benötigt wird, womit zusätzlich die Verschwendung von Steuergeldern zur Subvention von zukunftsunfähigen Industriebereichen verhindert würde. Mit dem Ziel, die BRD als Lebensort zukunftsfähig zu gestalten, muß allen eine möglichst gute Aus- und Weiterbildung ermöglicht werden. Die traditionelle Ausbildung in Schule, Lehre und Universität, die neben dem Ziel der Wissensvermittlung auch die Funktion einer Selektion hat, ist kein Modell für die Zukunft. In Zeiten des Arbeitsplatzmangels mag die Funktion der Selektion im Sinne von möglichst guter Abarbeitung beliebiger Vorgaben und Bereitschaft zur Zurückstellung eigener Ziele und Wünsche hinter fremde Aufträge mit Belohnung durch beruflichen Aufstieg und wirtschaftliche Absicherung für die Wirtschaft attraktiv sein. Eine demokratische und offene Gesellschaft darf sich diesen Verschleiß von Menschen nicht leisten.

Das Problematische am Wettbewerb ist, daß er aus den Produkten

das Beste herausholt, aus den Menschen dagegen das Schlechteste.

(David Sarnoff)

Um die Probleme der kommenden Zeit lösen zu können, ist eine möglichst qualifizierte Mitarbeit aller Beteiligten nötig. Die Offenheit der Universitäten ist notwendige Voraussetzung für den Erhalt und die Weiterentwicklung einer Gesellschaft, die nicht von einer durch egoistische Motive geleiteten "Elite" auf Kosten der Mehrheit geführt wird, sondern die Chancengleichheit und Gerechtigkeit für alle Menschen bietet.

Eine privatwirtschaftliche, auf kurzfristigen Gewinn optimierte Herangehensweise ist für die Lösung weltweiter Probleme auch für die nächsten Generationen ungeeignet.

Gegen all diese Tendenzen, die zusammengesetzt nur allzu deutlich die Verwirtschaftlichung und Ausbeutung der Gesellschaft zu Gunsten weniger beinhalten, gilt es deutlich vorzugehen.

Wir Studis müssen uns mit den vielen anderen Gruppen, die von dieser Politik betroffen sind, zusammen schließen und deutlich ein Kehrtwende gegen die Neoliberalisierung einfordern, und dies nicht nur auf unseren Stimmzetteln, sondern auch durch gezielte Arbeit und Aktionen auf der Straße und anderswo.

 

 

Hochschulpolitik-

Wer das Geld hat, hat die Macht

Oppermann arbeitet an gravierenden Veränderungen des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG).

Er befürwortet ein Modell von Uni-Hochschulräten, die wie sein Vorbild in Vechta von wirtschaftsvertreterdominiert sind.

Diese Leitungsräte oder auch Kuratorien genannt sollen Budgetrecht über den Unihaushalt bekommen. Das heißt die effektive Macht des Geldhahns wird der universitären Selbstverwaltung entzogen!

Das, was Oppermann sonst noch so vor hat, liegt auch in anderen Punkten im Wirtschaftskurs des Schrödermainstreams.

Diesen Kurs lehnen wir als unsozial, unökologisch und undemokratisch ab.

Wir fordern :

- Das Verbot der Ermächtigung von Leitungsräten oder die Vergabe entsprechender Vollmachten

- Konzil u. Senat müssen ihre Verfügungsgewalt über die Haushaltsmittel uneingeschränkt verteidigen (Budgetrecht)

- Eine Mitbestimmung durch Drittelparität (Gleiche Anzahl von Prof´s zu wissenschaftliche MitarbeiterInnen u. Angestellte./Studierende in Uni- Gremien)

- Die von uns gewählten Selbstverwaltungsorgane, das Konzil und seine Senatsausschüsse, müssen von uns eindrucksvoll bestätigt werden, solange das Grundprinzip der Gewaltenteilung einen Interessenausgleich in der Universität möglich macht.

- Wir müssen mit den Prof's einen Dialog suchen. Das Ziel muß die reale Mitbestimmung sein.

 

 

 

Umweltschutz oder besser:

-Mitweltschutz-

Statt von uns Menschen als Mittelpunkt allen Seins auf der Erde auszugehen, wie der Begriff Umwelt suggerieren kann, schlagen wir die Verwendung der Bezeichung Mitwelt vor.

Dies drückt unser Eingebundensein in der natürliche Welt ein. Statt Krone sind wir ein Teil der Erde.

Als Universität bilden wir eine gar nicht kleine Stadt in einer Stadt mit immerhin ca. 13.000 Studierenden und MitarbeiterInnen. Also können wir schon allein als komplexe Kleinstadt viel in der und für die Mitwelt auf den unterschiedlichsten Ebenen bewerkstelligen.

Beispielsweise tragen wir hinsichtlich des Klimaschutzes eine große Verantwortung. Die wichtige Reduktion des CO2-Ausstoßes muß weiter vorangetrieben werden.

Für den Bereich Verkehr stellt die Einführung des Semestertickets einen guten Schritt in die mitweltschonende Richtung dar.

Es sollte unserer Meinung nach ausgeweitet werden, so daß auch Bedienstete der Uni es nutzten können (Jobticket). Ein solches Ticket könnte ein guter Einstieg in eine Umweltkarte für die gesamte Stadt sein.

Mit einem günstigen (Halb-)Jahresticket für die unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen wird der öffentliche Verkehr günstiger und kann wegen vermehrter gesicherter Einnahmen sein Angebot verbessern.

Aber auch unser Semesterticket ist verbesserungsbedürftig.

Die Grundidee eines guten Studi-Tickets ist es, gemeinsam einen die Mitwelt weniger belastenden Verkehr zu erreichen.

Unter Verbesserungen stellen wir uns vor:

 

- Die kostenlose Fahrradmitnahme.

- Ein vergünstigtes Angebot des Frauen-Nacht-Taxis.

- Die Mitnahme von Kindern muß mit dem Studi-Ticket

möglich sein.

- Das VWG-Liniennetz muß deutlich verbessert werden

(z.B. Linie 6 später abends nach/von Wechloy).

Der Autoverkehr zur Uni muß z.B. Parkraumbewirtschaftung erschwert werden. Dieses muß sozial verträglich umgesetzt werden, z.B. mit Härtefallregelungen. Eine Parkraumbewirtschaftung durch Private und/oder zur Aufbesserung der Uni-Bilanzen lehnen wir ab. Wir schlagen vor, die Einnahmen aus Parkraumbewirtschaftung zur sozialen Ausgestaltung des Studi-Tickets zu verwenden.

Weiter muß der Verkehr auf dem Uhlhornsweg reduziert werden, auch damit die Gefährdung an den Fußüberwegen abnimmt. Für die nichtstudentischen AnwohnerInnen des Uhlhornswegs würde eine Verringerung des Kraftfahrzeugverkehrs zudem eine spürbare Erhöhung der Lebensqualität bedeuten.

Die BewohnerInnen der Erde heißen Autos, ihre Sklaven haben zwei Beine und müssen für sie arbeiten und sie pflegen.

(unbekannt)

Neben dem Verkehrsbereich läßt sich natürlich auch in dem Betrieb der Uni Energiesparen. Über die gerade sich in Gründung befindliche statusgruppenübergreifende Umwelt AG Copernikus versuchen wir in diesem aber auch in anderen Bereichen wie Wassersparen, Einsatz weniger schädlicherer Technik, Müllvermeidung etc. die schon bisher getätigten Maßnahmen weiterzuentwickeln. Weitere Mitwirkende sind hier gesucht.

Energiewende Jetzt!

Der in der Uni verbrauchte Strom stammt zu zwei Dritteln aus Atomkraftwerken (in Nds. - der BRD-Durchschnitt liegt bei ca. 30 %).

Die atomaren Todesmaschinen können nicht nur binnen kürzester Frist alles Leben auslöschen, sondern stellen auch für unsere Nachkommen eine unermeßliche und unbezahlbare Hypothek dar. So hat unsere lokales Leben immer auch global Bezüge.

Aufgrund der außerordenlichen Gefährlichkeit von AKW´s (ungeklärte Endlagerung, Gaurisiko, Transportrisiken etc.) und der Risiken durch den Einsatz fossiler Energien (Treibhauseffekt, Luftverschmutzung... ) ist längst eine Wende in der Energiepolitik fällig. Eine solche Wende sollte folgende Eckpfeiler beinhalten:

1) Sofortiger Ausstieg aus der Atomenergie;

  1. Effizienzsteigerungs- und Einsparprogramme (30-40% Einsparpotentiale möglich, ohne das "die Lichter ausgehen") ;
  2. Einführung einer sozial-verträglichen Ökosteuer,

die einen solchen Namen auch wirklich verdient!!

4) Massive Förderung zur Nutzung der verschiedenen regenerativen Energieträger.

Auch StudentInn-en können etwas dazu beitragen, diese Punkte in die Wege zu leiten. Wir wollen in einem AStA u.a. solche Gruppen unterstützen, die in diesem Bereich aktiv sind. Hierzu gehören z.B. Beteiligungen an den Protesten gegen die nächsten Castortransporte nach Ahaus bzw. Gorleben und von Krümmel ... Deshalb:

 

Stillegung aller atomaren Anlagen, sofort!

 

Ein Wort noch zu den bisherigen Plänen der rot-grünen Bundesregierung:

Anstatt eine insgesamt sozial-verträgliche Ökosteuer einzuführen, werden nur die, die über einen Arbeitsplatz verfügen entlastet (geringere Lohnnebenkosten). Arbeitslose, SozialhilfeempfängerInnen etc. werden nicht beachtet. Von den Einnahmen der Ökosteuer sollten z.B. alle Menschen den Betrag einer durchschnittlichen Ökosteuer-Pro-Kopf Einnahme zurückgezahlt bekommen. Wer viel Energie spart kann dadurch Geld zusätzlich bekommen, wer Energie verschleudert zahlt zusätzlich darauf (Anreizsystem). Dazu ließe sich auch eine soziale Abpufferung für einkommensschwache Haushalte einführen.

Arbeitsplätze statt kW/h !

Die Idee, welche wir hier propagieren wollen, beruht auf einer von der Organisation Greenpeace in Auftrag gegebenen und vom DIW in Berlin im Juni '94 erstellten Studie über Energiesteuern.

Den Grundgedanken bildet dabei eine kostenneutrale Lenkungssteuer. Statt der Besteuerung des Arbeitslohnes kommt es in dem Szenario zu einer Besteuerung von Elektrischer Arbeit. Schrittweise, etwa 7% im Jahr, wird die Lohnsteuer abgesenkt. Mit dieser Summe wird der Stromverbrauch belastet.

Der Effekt:

Die Rationalisierungsmaßnahmen werden vom Menschen weggenommen und auf der elektrischen Leistung zugesetzt. Dadurch kommt es zu einer wesentlich rationelleren Anwendung von Elektrizität, da die Stromtarife bisher immer Absatzorientiert gestaffelt waren. Die Anhebung der unteren Stromtarife führt darüber hinaus zu einer Aufhebung der permanenten Wettbewerbsverzerrung im Bereich der Strompreise. Hier zahlen Mittelständische Unternehmer z.B. 18 Pf pro kW/h während z.B. in der Chlorchemie 1,8 Pf pro kW/h für dieselbe Ware gezahlt wird.

Durch die drastische Senkung der Lohnnebenkosten wäre der Nettolohn nicht gefährdet, aber die Faktoren Arbeit und Kapital würden in den Betriebskosten neu verteilt werden. Die Folge: Neue Arbeitsplätze. Auch die Unternehmen kommen in der Regel Wettbewerbsneutral heraus bzw. kleine und Mittelständische Unternehmen erzielen große Vorteile. Nach der Bundestagswahl '94 ist die wettbewerbsneutrale Energiewende jedoch fallengelassen worden.

Die Offenheit der Universitäten ist notwendige Voraussetzung für den Erhalt und die Weiterentwicklung einer Gesellschaft, die nicht von einer durch egoistische Motive geleiteten "Elite" auf Kosten der Mehrheit geführt wird, sondern die Chancengleichheit und Gerechtigkeit für alle Menschen bietet.

Eine privatwirtschaftliche, auf kurzfristigen Gewinn optimierte Herangehensweise ist für die Lösung weltweiter Probleme auch für die nächsten Generationen ungeeignet.

Fazit:

Weil durch Maschinen (Kapital) immer mehr Arbeit im produktiven Bereich ersetzt wird (Rationalisierung), darf der Staat nicht mehr den Faktor Arbeit (Lohnsteuer) für seine Steuereinnahmen nutzen. Der Faktor Kapital muß in Zukunft in ganz erheblichen Maße für die Bezahlung gemeinnütziger Zwecke so z.B. auch für die Schaffung öffentlich geförderter Arbeit in den Bereichen Soziales, Bildung und Mitweltschutz herangezogen werden. Das Beispiel mit dem besteuerten Strom ist nur eines. Kapital kann sehr vielfältig besteuer werden (so u.a. auch Börsengewinne).

Gegen die Risikotechnologie Gentechnik

Gentechnische Manipulation an Lebewesen zur ihrer "Optimierung" unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten, speziell die Patentierung von Lebewesen, lehnen wir ab. Mittels Bio-"Ethik" soll uns Glauben gemacht werden, daß es mit der Gentechnologie gar nicht so schlimm sei. Es wird ja den "armen Behinderten" geholfen, so scheint es. In Wirklichkeit helfen sich die "Normalen", die meinen den Anblick vermeintlichen Leides nicht ertragen zu können. Mit Bio-"Ethik" wird durch's Hintertürchen erneut die Ideologie von "unwertem" Leben etabliert. Das lehnen wir ab!

Es bleibt anzumerken, daß auch die Oldenburger Universität an der Genforschung beteiligt ist.

Wir unterstützen die Arbeit des Autonomen Referats für Behinderte und chronisch Kranke.

Insbesondere für Benachteiligte müssen Regelungen geschaffen bzw. auf deren Einhaltung geachtet werden, damit sie nicht aus dem alltäglichen Leben ausgegrenzt werden. Um nur einzelne Punkte zu nennen, die der Veränderung harren: Die "Behinderten"parkplätze am Uhlhornsweg sind problematisch und bedürfen der Nachbearbeitung. Die Universitätsleitung muß die restlichen (universitären) "Behinderten"parkplätze auf berechtigtes Parken überwachen. Die 1995 neu eingerichteten Stufen neben der Brücke müssen wieder entfernt werden. Sie bescheren den RollstuhlfahrerInnen einen langen und unzumutbaren Umweg. Der von der Uni-Leitung dem "Behinderten"-Referat zugesagte Rückbau läßt schon viel zu lange auf sich warten.

Die Zahl der Allergiekranken ist dramatisch im Anstieg begriffen. Deshalb sind z.B. Baustoffe bei Um- und Neubauten auch hinsichtlich geringer allergener Wirkungen auszuwählen. Die allgemeine Atemluft muß von Zigarettenrauch freigehalten werden. Dabei ist diese ohnehin schon schlecht genug durch die allgemein bekannten Nachteile von Lüftungsanlagen. Sowohl gegen Rauch Empfindliche als auch Unempfindlichere haben ein Recht auf rauchfreie Luft! Den Nikotinsüchtigen sollen angenehme Bereiche eingerichtet werden, von denen KEINE Beeinträchtigung der übrigen Uni-Bereiche ausgeht. Dieses gilt besonders für den Bereich Wechloy. Hier appellieren wir besonders an alle rauchenden Studierenden, ihren KommilitonInnen ein Studium in atembarer Luft zu ermöglichen und sich an die bereits bestehenden Rauchverbote zu halten. Wir werden uns für rauchfreie Bereiche bei zukünftigen Unifeten einsetzen.

Als Teil der Friedensbewegung kämpfen wir gegen die militärische Sicherheitspolitik der NATO, die eine Weltmachtordnung der Ungerechtigkeit, der Ausbeutung und des Völkermords garantiert

Der "Frieden" ist gekennzeichnet durch eine ungerechte Weltwirtschaftsordnung, die auch in sogenannten Friedenszeiten Menschen hungern und verhungern läßt. Die aktuelle Propagierung des Militärs als "Friedensmacht" muß in diesem Zusammenhang beurteilt werden. Die Armeen dienen nicht der Schaffung globaler (sozialer) Gerechtigkeit, sondern zur Absicherung von Macht- und Interessensphären, der Schaffung und Aufrechterhaltung des freien Zugangs der westlichen Industriemächte zu Rohstoffen und Märkten weltweit. Diese Wirtschaftspolitik verhärtet die Ausbeutungsverhältnisse zwischen reichen und armen Staaten. Sie verschwendet dabei Ressourcen, die zum Aufbau einer gerechteren Weltgemeinschaft nötig wären. Dadurch werden über die Aufrechterhaltung der Fiktion einer dauernden Lebensbedrohung durch Fremde die herrschenden Gesellschaftsstrukturen mit der zugehörigen Ideologie stabilisiert .

"Ich weiß nicht mit welchen Waffen sich die Menschen im

3. Weltkrieg bekämpfen, aber im 4. werden es Keulen sein."

(Albert Einstein)

Durch Rüstung und militärische Übungen findet eine gewaltige Umweltverschmutzung bereits im sogenannten Frieden statt. Dramatisches Symbol hierfür sind Atomversuche. Die Weiterentwicklung von Atomwaffen mittels Computer ist keine Alternative. Wir wenden uns gegen die Entwicklung neuer Massenvernichtungswaffen. Besonders die Entwicklung von Techniken zur gezielten Veränderung des Ionosphäre, um dadurch u.a. Teilgebiete der Erde ungeschützt der kosmischen Strahlung aussetzen zu können, lehnen wir ab. Wir fordern die Abschaffung aller Atomwaffen und Massenvernichtungsmittel. Die Verurteilung von Atomwaffen durch den Internationalen Gerichtshof als grundsätzlich völkerrechtswidrig muß auch in der deutschen Atompolitik gelten. Der Neubau des Versuchsreaktors Garching II kann nur als indirekter Weg, um an größere Mengen hochangereicherten waffenfähigen Spaltmaterials in der BRD zu gelangen, verstanden werden.

Unsere Friedenspolitischen Forderungen:

- Einstieg in die Abrüstung

Unter CDU-Minister Rühe wurde eine gewaltige qualitative Aufrüstung der Bundeswehr begonnen, die eine weltweite Interventionsfähigkeit schaffen sollte. Die Rückgängigmachung laufender Rüstungsprojekte durch die neue Bundesregierung wäre ein deutliches und notwendiges Zeichen für einen Richtungswechsel.

- Abschaffung der Wehrpflicht und als Sofortmaßnahme die Verkürzung des Zivildienstes auf die zehnmonatige Wehrdienstdauer

Die Wehrpflicht ist eine schwerer Eingriff in die Grund- und Freiheitsrechte junger Männer, für die es spätestens seit dem Ende des kalten Krieges nicht mehr die geringste Rechtfertigung gibt.

- Finanzielle Förderung der Friedens- und Konfliktforschung und von Ausbildungseinrichtungen für Friedensfachkräfte

Wer Frieden politisch fördern will, muß dafür Strategien entwickeln. Ein friedliche deutsche Außenpolitik muß sich für Abrüstung und Investitionen in der Friedensforschung einsetzen. Ebenso sind der Aufbau ziviler Strukturen der Konfliktprävention und der zivilen Konfliktbearbeitung notwendig. Gerade die Hochschulen könnten als Forschungs- und Ausbildungseirichtungen dazu einen großen Beitrag leisten.

 

Wir fordern freies Asyl für alle Flüchtlinge:

- für die Deserteure aus allen Kriegen weltweit, denn das ist ein Mittel, um Frieden ohne Waffen zu schaffen.

- für "Wirtschafts"flüchtlinge, denn sie fliehen vor den Folgen "unserer" Ausbeutung. Wer keine "Wirtschafts"flüchtlinge will, muß die wirtschaftliche Ausbeutung sein lassen. Noch immer erfüllt die BRD nicht einmal die Selbstverpflichtung, 0.7% des BSP als Entwicklungshilfe zu zahlen. Gleichzeitig wird aus den Ländern der sog. 3. Welt ein Vielfaches der "Entwicklungshilfe" an Rohstoffen, Produkten und Geldern gesaugt.

"Menschenrechte als Friedensrechte gipfeln im

Recht auf Frieden. Und Frieden ist immer zugleich

der Friede, die Unversehrtheit des anderen."

(Andreas Buro)

 

 

 

Forderungen für politische Flüchtlinge:

- Zu den unveräußerlichen Menschenrechten gehört unter anderem das Recht auf freie Meinungsäußerung. Wer wegen der Wahrnehmung seiner Grundrechte verfolgt wird muß ein Bleiberecht in der BRD haben. Für diese Menschen müssen an der Carl-von-Ossietzky Universität Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten bereitgestellt werden.

- Wir treten ein für ein unbeschränktes Aufenthaltsrecht für alle Menschen, die aufgrund ihres Geschlechtes oder ihrer sexuellen Neigung verfolgt oder diskriminiert werden.

- Wir treten ein für ein eigenständiges Bleiberecht für Frauen (unabhängig vom Ehemann).

Forschung und Lehre

im Namen Carl von Ossietzkys

Die Forschung und Lehre an der Carl-von-Ossietzky Universität muß, auch um dem Namen der Universität gerecht zu werden, im Sinne von Demokratie und Frieden geschehen. Das Eintreten für die Wahrung der Menschenrechte und ein entsprechendes Setzen der Schwerpunkte von Forschung und Lehre gehören dazu. Notwendig ist dabei auch, in allen Studiengängen die gesellschaftlichen Zusammenhänge und Wirkungen der jeweiligen Arbeit zu beachten sowie verantwortlich damit umzugehen.

Eine stärkere Einbeziehung der Sozialwissenschaften in die technisch-naturwissenschaftlichen Studiengänge ist dafür notwendig. Generell sollte der Technikfolgenabschätzung in der Forschung und Lehre ein größeres Gewicht gegeben werden.

Aber auch für die Betriebswirtschaftslehre ist eine Öffnung ihres Blickwinkels auf ihre gesamtgesellschaftlichen Grundlagen und die Auswirkungen der in ihr benutzten und erarbeiteten Ideen und Konzepte sinnvoll.

GEGEN DEN DRILL ZUR BÜRGERLICHEN WEIBLICHKEIT

"Die sich als Wunde fühlt,

wenn sie blutet, weiß mehr

von sich als die, welche sich

als Blume vorkommt..."

(Theodor W. Adorno)

Trotz allem Engagement der Frauenbewegung in den vergangenen Jahrzehnten leben wir immer noch in einem gesellschaftlich verankerten frauenfeindlichen System. Auch hier in Oldenburg spiegeln sich die gesellschaftlichen Geschlechterverhältnisse, da beispielsweise der Frauenanteil unter den Forschenden und Lehrenden an unserer Uni nur etwa 22% beträgt.

Nach einer geradezu rassistischen Vorgehensweise werden Menschen in unserer Kultur entsprechend ihrer Geschlechtsorganen männlichen und weiblichen Geschlechterrollen zugeordnet. Die hegemoniale Männlichkeit sichert die Abhängigkeit der Frau vom Mann über Arbeitsverhältnisse, die auf Unterwürfigkeit ausgerichtet sind, über die Erziehung zur Weiblichkeit – die oftmals sogar in die Persönlichkeit beschädigenden sexuellen Mißbrauch innerhalb des "geschützten" Rahmens der Familie gipfelt - und über eine Beschneidung ihrer Ausbildungsmöglichkeiten. Für GrüLiLi ist das bürgerliche Ideal der Weiblichkeit ein Produkt der männlichen Gesellschaft, welches wir bekämpfen und durch die freie Wahl individueller, alternativer Geschlechterrollen von Frauen und auch Männern zu ersetzen anstreben. Nur wenn wir die traditionellen Zwänge und Zuweisungen gegenüber Frauen, wie z.B. Mütterlichkeit, Aufopferung und Hingabe zur Diskussion stellen, wenn wir die zugewiesene "Weiblichkeit" zurückweisen, kann sich die Lebensrealität von Frauen in der Gesellschaft ändern.

Die Hochschulbildungseinrichtungen sind immer noch männerdominierte Selektionsapparate, die durch ihre alltäglichen Kommunikationsrituale und der Ignoranz gegenüber sexistischer Belästigungen von Frauen an der Aufrechterhaltung der herrschenden Geschlechterverhältnisse mitwirken. Bis heute ist die Mehrheit der Hochschullehrer nicht für das Thema der Diskriminierung von Frauen in der Bildung sensibilisiert. Über eine oftmals auch mangelnde pädagogische Grundhaltung fördern diese Dozenten individuell-selbstdarstellerische und experimentell-aggressive maskuline Haltungselemente. Auf diese Weise reproduzieren sie alltäglichen Strukturen der Männer-Institution Universität.

Die Einrichtung einer Gleichstellungsstelle und die von unserem Senat verabschiedeten Richtlinien gegen sexuelle Diskriminierung und Gewalt sind positive Ansätze. Leider hat das vergangene Medienspektakel um den Skandalprofessor Dyck gezeigt, daß die patriarchalen Strukturen an unserer Uni noch so fest im Sattel sitzen, daß sie einen sich öffentlich zu seiner Frauenfeindlichkeit bekennenden Dozenten - so die Würde einer jeden Frau verletzt – beinahe unbehelligt weiter wirken lassen.

Gelegentlich scheinen die Frauenbeauftragten zu sehr in der männerdominierten Machthierachie des Universitätsbetriebes gefangen zu sein, als daß sie über diese Hindernisse hinweg grundlegende Veränderungen bewirken könnten. Von sexuellen Übergriffen und Diskriminierung betroffene Student-innen stoßen bei den für Beschwerden zuständigen Anlaufstellen – meistens Männer -in den einzelnen Fachbereiche auf Ignoranz und Unwissenheit über die Rechtslage und Pflichten.

Wir fordern, daß die Richtlinie gegen sexuelle Diskriminierung und Gewalt endlich konsequent umgesetzt wird, daß Forschende und Lehrende zu Verhaltensänderungen aufgefordert werden, die Leitungsgremien der Universität dafür Sorge zu tragen haben, daß sich studierende und lehrende Frauen und Männer mit alternativen Formen von Genderisierung oder Ent-Genderisierung von Fachinhalten und Lehr- und Lernformen auseinandersetzen. Über unsere augenblickliche Mitarbeit im AStA, der Gründung der Aktionsgruppe "Gegen Sexismus in der Bildung" und Zusammenarbeit mit dem feministischen Referat für Lesben und andere Frauen versuchen wir eine studentische Bewegung zu etablieren, die gegen die Verschleierung und Duldung von sexuellen Übergriffen und Diskriminierung in Forschung und Lehre protestiert und Druck auf die Verantworlichen ausübt.

Neue "wilde" Männer braucht das Land

GrüLiLi fordert, daß auch Männer sich von dem ihnen zudiktierten Geschlechtsrollen-Stereotyp aktiv befreien – d.h. auch ihre zweifelhaften Machtposition aufgeben – und sich neue Verhaltensweisen, Ausdrucksformen und Bewußtseinsveränderungen gegenüber öffnen. Gesellschaftliche Institutionen (Schule, Polizei, Gewerkschaft) und die kulturelle Definitionsmacht der Massenmedien (Männer als Welten- und Frauenretter) vermitteln Männern Erwartungen und Zuschreibungen: Herrschaft-, Machtstreben, Unterdrückung und Marginalisierung von Frauen und Weiblichkeit, Unfähigkeit zur Offenbarung von Gefühlen... Diese patriarchalen Männlichkeitsideale werden Männern, die sie annehmen, in Wirtschaft und Politik bestätigt, gipfelnd in der Perversion der Männerwelt des Militärs. Wir fordern eine breite Diskussion über die Leitbilder hegemonialer Männlichkeit, verbunden mit der Suche nach Alternativen.

Unsere Position zu der FachschaftsvertreterInnen-Vollversammlung, zu unabhängigen und autonomen Referaten und zum AStA.

Wir betrachten die FachschaftsvertreterInnen-Vollversammlung (F3V) als demokratisches Organ der Universität, dessen Beschlüsse wir im StuPa umzusetzen versuchen werden. Einzige - selbstverständliche - Einschränkung: Keine rassistischen, sexistischen oder faschistischen Inhalts.

Wir setzen uns für den Erhalt der unabhängigen und autonomen Referate ein. Die unabhängigen Referate sind unverzichtbar für die Qualität der im AStA geleisteten Arbeit. Für die Autonomie der Referate spricht, daß sich z.B. Frauen/Lesben nicht weiter von Männern bestimmen lassen, sondern ihre Interessen selbstbestimmt vertreten wollen. Die Autonomie der Referate von in dieser Gesellschaft Unterdrückten ermöglicht einen, wenn auch kleinen Freiraum, den wir für unbedingt notwendig halten.

Mit den Listen Gruppe Links, Grisu, Abraxas und AfA haben wir diesem AStA zusammengearbeitet.

Wir wünschen uns auch in Zukunft konstruktive Zusammenarbeit mit den linken Listen; hierzu zählen wir auch die wiedergegründete Alternative Liste. Von den übrigen Gruppen im StuPa trennen uns größere inhaltliche Differenzen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wählen gehen!!!

Neben dem StuPa werden auch

Senat und Konzil gewählt

Wir rufen Dich zur Teilnahme an den Gremienwahlen auf - insbesondere auch zu Senat und Konzil. Für den Senat kandidieren wir gemeinsam mit den anderen linken Gruppen auf einer gemeinsamen Liste. Zum Konzil kandidieren wir als Liste GrüLiLi.

Im übrigen: wir sind eine offene Gruppe

Wir suchen Menschen, die Lust haben sich zu denen von uns angeschnittenen Themen politisch zu engagieren.

Unser Programm ist ergänzungsfähig. Lebendig wird's durch konstruktive Mitarbeit. Wenn Du Interesse haben solltest oder einfach neugierig geworden bist, meld' Dich doch mal: Tel. 0441-75294 (AB).

Im WorldWideWeb: www.uni-oldenburg.de/gruelili.

eMail: Ekkehard.Darge@mail.uni-oldenburg.de

Alle an der Gruppe oder an einer Mitarbeit Interessierten sind herzlich willkommen.