GrüLiLi:
Grüne Linke Liste



Moin, moin, da sind wir!
Und das wollen wir:

Hier ist unser Wahlprogramm.



Wer will,
daß die Welt so bleibt,
wie sie ist,
der will nicht,
daß sie bleibt.
(Erich Fried)

"Freiheit ist nur denkbar
als die Realisierung dessen,
was man heute noch Utopie nennt.”
(H.Marcuse)


Grün & Links steht für den Versuch, die längst überfälligen Veränderungen in Richtung eines sozialverträglichen ökologischen Umbaus an der Carl-von-Ossietzky-Universität einzuleiten bzw. gegenläufige Entwicklungen aufzuhalten.

Die Universität ist eine gar nicht kleine Stadt in der Stadt mit immerhin ca.13000 Studierenden und MitarbeiterInnen. Die Oldenburger Universität verbraucht bei etwa gleicher Größe die doppelte Menge an Energie im Vergleich zur Universität Osnabrück. Daher haben wir hinsichtlich des Klimaschutzes eine große Verantwortung. Die Vereinbarungen von Rio 1992 (Agenda 21) zur Reduktion des CO2-Ausstoßes müssen schnellstens umgesetzt werden.

Deshalb: Stillegung aller atomaren Anlagen sofort! Stopp aller Atomtransporte! - Castor Stopp!

Mittels Bio-Ethik soll uns Glauben gemacht werden, daß es mit der Gentechnologie gar nicht so schlimm sei. Es wird ja den "armen Behinderten” geholfen, so scheint es. In Wirklichkeit helfen sich die "Normalen”, die meinen den Anblick vermeintlichen Leides nicht ertragen zu können. Mit Bio-”Ethik” wird durch's Hintertürchen erneut die Ideologie von "unwertem” Leben etabliert. Das lehnen wir ab!

Der lebenswerte Alltag an der Universität ist nicht minder wichtig. So lehnen wir es ab, die letzten verfügbaren Grünflächen der Universität Prestigebauten wie einer Hotel- und Ladenzeile zu opfern. Das geplante Hörsaalgebäude muß ökologisch eingepaßt werden, soweit das möglich ist. Zur Erhaltung eines ökologischen Mikroklimas ist es unabdingbar, daß die vom Projekt 19 "Ökologische Umgestaltung von Großinstitutionen” eingerichteten preisgekrönten ökologischen Ausgleichsflächen uneingeschränkt erhalten bleiben und weitere eingerichtet werden.

Die BewohnerInnen der Erde heißen Autos,
ihre Sklaven haben zwei Beine und müssen
für sie arbeiten und sie pflegen.
(unbekannt)

Weiter muß der Verkehr auf dem Uhlhornsweg reduziert werden, auch damit die Gefährdung an den Fußüberwegen abnimmt. Auch für die nichtstudentischen AnwohnerInnen des Uhlhornswegs würde eine Verringerung des Kraftfahrzeugverkehrs eine spürbare Erhöhung der Lebensqualität bedeuten.

Wir begrüßen die jüngste Einrichtung des Referats für Behinderte und chronisch Kranke sehr. Insbesondere für Benachteiligte müssen Regelungen geschaffen bzw. auf deren Einhaltung geachtet werden, damit sie nicht aus dem alltäglichen Leben ausgegrenzt werden. Um nur einzelne Punkte zu nennen, die der Veränderung bedürfen: Die "Behinderten”parkplätze am Uhlhornsweg sind katastrophal und bedürfen schneller Nachbearbeitung. Sie verfügen z.B. nicht über einen für Rollis und Mobilitätsbeinträchtigte geeigneten Anschluß zum Fußweg. Eigentlich verfügen sie über gar keinen Anschluß. Der Einstieg in den Rollstuhl kann derzeit nur im fließenden Verkehr erfolgen. Daß bisher kein Unfall erfolgte, ist mehr Zufall und der Umsicht der Beteiligten zuzurechnen.

Die Universitätsleitung muß die restlichen "Behinderten”parkplätze auf berechtigtes Parken überwachen. Die neu eingerichteten Stufen neben der Brücke müssen wieder entfernt werden. Sie bescheren den RollstuhlfahrerInnen einen langen und unzumutbaren Umweg.

Die Zahl der Allergiekranken ist dramatisch im Anstieg begriffen. Deshalb sind z.B. Baustoffe bei Um- und Neubauten auch hinsichtlich geringer allergener Wirkungen auszuwählen. Die allgemeine Atemluft muß von Zigarettenrauch freigehalten werden. Sowohl gegen Rauch Empfindliche als auch Unempfindlichere haben ein Recht auf rauchfreie Luft! Den Nikotin-Suchtkranken sollen angenehme Bereiche eingerichtet werden, von denen KEINE Beeinträchtigung der übrigen Uni-Bereiche ausgeht. Dieses gilt besonders für den Bereich Wechloy. Hier appellieren wir besonders an alle rauchenden Studierenden, ihren KomilitonInnen ein Studium in atembarer Luft zu ermöglichen und sich an die bereits bestehenden Rauchverbote zu halten. Wir werden uns für rauchfreie Bereiche bei zukünftigen Unifeten einsetzen.

Die Universität muß allen offen stehen!

Nach unserer Sicht ist das BAföG aus- und nicht abzubauen. Geld hierfür gibt es genug - es muß nur richtig ausgegeben werden. Bereits die Einsparung des 100 Mrd. teuren "Euro”Kampfflugzeugs würde weit mehr Geld bereitstellen als für Erhalt und Ausbau der Forschung und Lehre benötigt wird, womit zusätzlich die Verschwendung von Steuergeldern zur Subvention von zukunftsunfähigen Industriebereichen verhindert würde. Mit dem Ziel, die BRD als Lebensort zukunftsfähig zu gestalten, muß allen eine möglichst gute Aus- und Weiterbildung ermöglicht werden. Die traditionelle Ausbildung in Schule, Lehre und Universität, die neben dem Ziel der Wissensvermittlung auch die Funktion einer Selektion hat, ist kein Modell für die Zukunft. In Zeiten des Arbeitsplatzmangels mag die Funktion der Selektion im Sinne von möglichst guter Abarbeitung beliebiger Vorgaben und Bereitschaft zur Zurückstellung eigener Ziele und Wünsche hinter fremde Aufträge mit Belohnung durch beruflichen Aufstieg und wirtschaftliche Absicherung für die Wirtschaft attraktiv sein. Eine demokratische und offene Gesellschaft darf sich diesen Verschleiß von Menschen nicht leisten.

Das Problematische am Wettbewerb
ist, daß er aus den Produkten das
Beste herausholt, aus den Menschen
dagegen das Schlechteste.
(David Sarnoff)

Um die Probleme der kommenden Zeit lösen zu können, ist eine möglichst qualifizierte Mitarbeit aller Beteiligten nötig. Die Offenheit der Universitäten ist notwendige Voraussetzung für den Erhalt und die Weiterentwicklung einer Gesellschaft, die nicht von einer durch egoistische Motive geleiteten "Elite" auf Kosten der Mehrheit geführt wird, sondern die Chancengleichheit und Gerechtigkeit für alle Menschen bietet.

Eine privatwirtschaftliche, auf kurzfristigen Gewinn optimierte Herangehensweise ist für die Lösung weltweiter Probleme auch für die nächsten Generationen ungeeignet.

Wir lehnen Kampfeinsätze ab: im Aus- und Inland!

Der "Frieden” ist gekennzeichnet durch eine ungerechte Weltwirtschaftsordnung, die auch in sogenannten Friedenszeiten Menschen hungern und verhungern läßt. Die aktuelle Propagierung des Militärs als "Friedensmacht" muß in diesem Zusammenhang beurteilt werden. Die Armeen dienen nicht der Schaffung globaler (sozialer) Gerechtigkeit, sondern zur Absicherung von Macht- und Interessensphären, der Schaffung und Aufrechterhaltung des freien Zugangs der westlichen Industriemächte zu Rohstoffen und Märkten weltweit. Diese Wirtschaftspolitik verhärtet die Ausbeutungsverhältnisse zwischen reichen und armen Staaten, verschwendet dabei Ressourcen, die zum Aufbau einer gerechteren Weltgemeinschaft nötig wären und stabilisiert über die Aufrechterhaltung der Fiktion einer dauernden Lebensbedrohung durch Fremde die herrschenden Gesellschaftsstrukturen mit der zugehörigen Ideologie.

"Ich weiß nicht mit welchen Waffen sich die Menschen im 3. Weltkrieg bekämpfen, aber im 4. werden es Keulen sein.”
(Albert Einstein)

Durch Krieg findet eine gewaltige Umweltverschmutzung bereits im sogenannten Frieden statt. Dramatisches Symbol hierfür sind die Atomversuche. Wir fordern die sofortige Beendigung aller atomaren Sprengungen. Die Weiterentwicklung von Atomwaffen mittels Computer ist keine Alternative. Wir fordern die Abschaffung aller Atomwaffen und Massenvernichtungsmittel.

Wir fordern freies Asyl für alle Flüchtlinge:

Forderungen für politische Flüchtlinge:

Die Forschung und Lehre an der Carl-von-Ossietzky Universität muß, auch um dem Namen der Universität gerecht zu werden, im Sinne von Demokratie und Frieden geschehen. Das Eintreten für die Wahrung der Menschenrechte und ein entsprechendes Setzen der Schwerpunkte von Forschung und Lehre gehören dazu. Notwendig ist aber auch, in allen Studiengängen die gesellschaftlichen Zusammenhänge und Wirkungen der jeweiligen Arbeit zu beachten sowie verantwortlich damit umzugehen. Aus diesem Grund lehnen wir Forschung im Auftrag des Militärs ab.

Feministische Positionen der GrüLiLi

Auf unserer Liste gibt es auch lila Politik, denn diese Gesellschaft ist nicht nur eine kapitalistische, sondern auch eine patriarchale. Auch an unserem Arbeitsplatz Universität zeigt sich dies in den HERRschenden Strukturen. Wir wollen einige Punkte nennen:

Als Feministinnen auf dieser Liste wollen wir mit unserer Arbeit den oben beschriebenen HERRschenden Strukturen entgegenwirken.

Ein Mitglied unserer Liste arbeitet in der Senatskommision für Frauenförderung und Gleichberechtigung am studentischen Teil von Richtlinien zur Förderung von Frauen an der Universität und bereitet eine gesamtuniversitäre Frauenversammlung mit vor, auf der Ende Januar über den Entwurf von Richtlinien gegen sexuelle Diskriminierung und Gewalt diskutiert werden soll. In einem Arbeitskreis von Wissenschaftlerinnen ist sie an der Entwicklung, Frauenstudium zu institutionalisieren, beteiligt. (...)** Wichtig ist bei dieser Arbeit die Zusammenarbeit mit der studentischen Frauenbeauftragten, der Gleichstellungsstelle und anderen universitären Frauenzusammenhängen, aber auch der Kontakt zu gemischten linken Hochschulgruppen. Darüber hinaus möchte sie sich in Zukunft an dem Versuch beteiligen, zum einen innerhalb der Universität eine Vernetzung von Fachschaftsfrauen (vermutlich ein Frauenforum) zu schaffen und zum anderen eine niedersächsische Frauen-Landesastenkonferenz (die von Frauen, die an niedersächsichen Hochschulen frauenbewegt und hochschulpolitisch arbeiten, bestehen soll) zu gründen.

Frau sein allein ist kein Programm (Ingrid Strobl)

Wir kandidieren auf einer linken gemischten Liste, weil für uns linke und feministische Politik zusammengehören. Die feministische Arbeit vermissen wir aber leider bisher in den anderen linken Hochschulgruppen und stelle zudem fest, daß sich zu wenige Feministinnnen hochschul- und allgemeinpolitisch engagieren. Wir wollen erreichen, daß sich die Männer der Grünen Linken Liste kritisch mit sich selbst und mit feministischen Themen auseinandersetzen und dann vielleicht sogar endlich mal dazu kommen, den Frauenkampf gegen Unterdrückung und Diskriminierung zu unterstützen.

Trotzdem wird sich vermutlich der Kampf gegen Chauvinismus in den listeneigenen Männerreihen nicht vermeiden lassen.

In einem linken AStA möchten wir ein Referat Feministische Hochschulpolitik mit hoffentlich vielen anderen Frauen zusammen gründen, weil wir diesen Themenbereich für unverzichtbar für linke Hochschulpolitik halten. Für die beschriebene feministische Arbeit (die sicherlich noch thematisch erweitert werden müßte) wünschen wir uns noch viele Mitstreiterinnen mit tollen anderen und neuen Ideen. Kontakt: Ruth, Tel. 0441/XXXXXX (mit Anrufbeantworterin :-)

** Für Eingeweihte: Jetzt hat die autonome Feministinnenseele sicherlich Ruhe!

Unsere Position zu der FachschaftsvertreterInnen-Vollversammlung, zu unabhängigen und autonomen Referaten und zum AStA.

Wir betrachten die FachschaftsvertreterInnen-Vollversammlung (F3V) als demokratisches Organ der Universität, dessen Beschlüsse wir im Stupa umzusetzen versuchen werden. (Einzige - selbstverständliche -Einschränkung: Natürlich keine rassistischen, sexistischen oder faschistischen Inhalts.)

Wir setzen uns für den Erhalt der unabhängigen und autonomen Referate ein. Die unabhängigen Referate sind unverzichtbar für die Qualität der im AStA geleisteten Arbeit. Für die Autonomie der Referate spricht, daß sich z.B. Frauen/Lesben nicht weiter von Männern bestimmen lassen, sondern ihre Interessen selbstbestimmt vertreten wollen. Die Autonomie der Referate von in dieser Gesellschaft Unterdrückten ermöglicht einen, wenn auch kleinen Freiraum, den wir für unbedingt notwendig halten. Deshalb werden wir keine destruktive AStA-Abwahl mitmachen!

Eine konstruktive Unipolitik sehen wir derzeit nur möglich in der Zusammenarbeit mit den Gruppen GL, AL und Grisu . Eine Zusammenarbeit mit AStA-Verhinderern ist für uns nicht möglich. Die Verfaßte Studierendenschaft ist das Ergebnis von vielen und langen Auseinandersetzungen. Sie ist zu wertvoll, als daß sie wegen engstirniger und kurzsichtiger Machtinteressen aufs Spiel gesetzt werden darf. Sie wird besonders wichtig bei den kommenden Auseinandersetzung, in denen wir uns gegen Kürzungen bei den Universitäten und Streichungen beim BAföG zur Wehr setzen müssen.

Besonders hinsichtlich der neuen alten Pläne von Studiengebühren=>Studium nur noch für Reiche werden die kommenden Monate heiß werden und erfordern unser aller Mitarbeit, um ein Desaster für uns und die folgenden Studierendengenerationen zu verhindern.

Aus den genannten Gründen halten wir eine starke Vertretung der Studentinnen und Studenten für wichtig. Wir rufen Dich zur Teilnahme an den Gremienwahlen auf - insbesondere auch zu Senat und Konzil. Für den Senat kandidieren wir nicht. Wir empfehlen, die gemeinsame Liste der Gruppen AL, GL und Grisu zu wählen.

Zum Konzil kandidieren wir als Liste 8 - GrüLiLi.

Im übrigen: wir sind eine neue Gruppe

Unser Programm ist entsprechend noch ergänzungsfähig. Lebendig wird's durch konstruktive Mitarbeit. Wenn Du Interesse hast an einer Mitarbeit oder auch nur einfach neugierig bist, meld' Dich doch mal: Tel. 0441 / 384756 (Telefonautomat - beißt nicht). eMail: kuerbis(at)hrz1.uni-oldenburg.de

Bei uns kannst Du Dich wohlfühlen, ohne rauchen und trinken zu müssen. (Wir sind aber solidarisch - wenn Du unbedingt rauchen mußt, kommen wir mit vor die Tür)

Zum persönlichen Kennenlernen gibt es ein Schnuppertreffen am Freitag, 15.1.97 um 15 Uhr, A1-0-008. Weiter Termine werden dann abgemacht. Alle an der Gruppe oder an einer Mitarbeit Interessierten sind herzlich willkommen.

Zum persönlichen Kennenlernen gibt es ein Schnuppertreffen am Freitag, 15.1.97 um 15 Uhr, A1-0-008. Weiter Termine werden dann abgemacht. Alle an der Gruppe oder an einer Mitarbeit Interessierten sind herzlich willkommen.